Liebe Zukunft,
ich schreibe dir, weil ich mir wünsche, dass du nicht so düster wirst, wie viele es heute befürchten. Doch ich sehe die Herausforderungen, vor denen du stehst. Wir leben in einem System, das marode ist, das ausgebeutet wurde – von Habgier, Ignoranz und kurzsichtiger Politik. Opportunismus hat sich in die demokratischen Strukturen gefressen, Menschen ohne Haltung und Weitsicht nutzen ihre Macht für eigene Interessen. Medien lenken Themen und bestimmen damit oft, worüber wir sprechen und was wir glauben. Wie sollen wir auf dieser Basis Hoffnung für dich schöpfen?
Indem wir Verantwortung übernehmen. Wir müssen begreifen, dass unser Handeln zählt – und zwar jeden Tag. Wählen zu gehen ist ein demokratisches Privileg, das wir um jeden Preis schützen müssen. Wir müssen hinterfragen, woher unsere Informationen kommen, statt uns von manipulierten Schlagzeilen leiten zu lassen. Und vor allem: Wir müssen Hass und Hetze entschieden den Rücken kehren. Hass hat in der Geschichte noch nie eine nachhaltige Lösung gebracht – und das wird er auch in Zukunft nicht.

Doch Veränderung beginnt nicht mit Verboten oder Zwang. Eine bessere Zukunft lässt sich nicht erzwingen – Druck erzeugt Gegendruck. Wenn wir andere für eine gerechtere Welt gewinnen wollen, müssen wir klüger, empathischer und kreativer werden. Wir müssen uns gegenseitig zuhören, uns in die Perspektiven anderer hineinfühlen, selbst wenn uns das schwerfällt. Empathie hat ihre Grenzen, aber sie bleibt die Brücke, die uns verbindet – unabhängig von allem, das uns zu trennen scheint.
Die Welt ist voller Ungerechtigkeit. Diktator(*inn)en, Populist*innen und Feind*innen der Demokratie bedrohen das Leben & die Freiheit vieler Menschen. Wie können wir inmitten dieser Realität eine gerechtere Zukunft erschaffen?
Indem wir uns nicht spalten lassen. Indem wir gemeinsam gegen die wahre Bedrohung stehen. Gerechtigkeit entsteht nicht durch stillschweigendes Hoffen, sondern durch aktives Handeln.
Und trotz allem – oder gerade deswegen – dürfen wir nicht in Ohnmacht verfallen. Die Zukunft gehört nicht nur denen mit Geld, Macht und Einfluss. Sie gehört auch denen, die den Mut haben, für das Richtige einzustehen. Konzentrieren wir uns auf die Menschen um uns herum, die sich eine gerechtere Welt wünschen. Lasst uns nicht lähmen, sondern stark bleiben, Haltung zeigen und kämpfen – für eine Zukunft, die bleibt.
Ich glaube an dich. Noch immer.
Mit Hoffnung,
Dominik