Liebe Zukunft,
ich schreibe dir, weil so viele Menschen gerade Angst vor dir haben. Dabei kannst du nichts dafür – wir sind es, die bestimmen, wie du wirst. Und ehrlich gesagt, tust du mir manchmal leid. So oft wirst du als grau, kalt und hoffnungslos beschrieben. Aber das bist du nicht. Ich weiß es. Wir stecken nur gerade mitten in den Konsequenzen der Fehler unserer Vergangenheit und sehen kaum noch klar. Weil überall um uns herum die Welt brennt. Zumindest fühlt es sich so an.
Ich wünsche mir für dich, dass wir endlich verstehen, wie viel Macht wir haben, um deine Farben zum Leuchten zu bringen. Dass wir begreifen: Du wirst nur lebenswert, wenn wir miteinander reden, einander ernst nehmen und unsere Ängste nicht gegeneinander ausspielen. Wenn wir aufhören, aus Gier immer mehr zu raffen, anstatt zu teilen, was längst für alle reicht. Wenn wir andere nicht zwingen, unsere Sicht auf die Welt zu übernehmen, sondern sie einfach sein lassen. Wenn wir uns Schutz, Solidarität und Offenheit schenken.

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Ich will nicht aufhören, an das Gute in dir zu glauben. An deine Vielfalt, an den Raum, den du für alle bieten kannst. Ich gebe dich nicht auf. Weil ich Kinder habe, denen ich eine Welt in Frieden und Freiheit wünsche. Weil ich Freund*innen und Bekannte habe, die angstfrei leben, lieben und glauben dürfen sollen – so, wie sie es für richtig halten.
Ich wünsche mir eine Zukunft, in der Menschen nicht mehr aus Gier, Hass oder Machtstreben ermordet, unterdrückt, entwurzelt und traumatisiert werden. Nicht in Palästina, Syrien, Afghanistan, im Kongo, Sudan oder der Ukraine – und auch nicht in all den anderen Ländern, die ich gar nicht alle aufzählen kann.
Und ich wünsche mir, dass wir, die wir in Sicherheit leben, endlich begreifen: Es liegt an uns. Jeder Mensch kann einen Unterschied machen. Ich werde mein Bestes geben, genau daran zu erinnern. Damit du eines Tages für alle ein guter Ort wirst – nicht nur für die mit Geld, Macht und Status.
Trotz allem, was ist: Ich freue mich auf dich.
Denise